Widerstandskraft gegen Kränkungen

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Zwischenmenschliche Konflikte werden meist durch Kränkungen ausgelöst. Diese können in Form von Angst, Scham und körperlichem Schmerz spürbar werden. Viele Gekränkte ziehen sich zurück, wodurch die Verletzung bestehen bleibt. Sollen Kränkungen aufgearbeitet werden, muss dies insbesondere vom Betroffenen ausgehen.

Kränkungen sind allgegenwärtig. Vor allem in Liebesbeziehungen wird fast jeder irgendwann damit konfrontiert. Sie sind die häufigste Ursache zwischenmenschlicher Probleme – bei Paaren, in Familien, unter Freunden und auch am Arbeitsplatz. Kränkungen zielen auf unser Selbstwertgefühl, unser Bedürfnis, gehört, gesehen und anerkannt zu werden – Dinge, die unser Streben nach Kooperation und Verbundenheit belohnen, die wir brauchen, um uns im Kontakt mit anderen Menschen wohlzufühlen. Eine Kränkung löst beim Betroffenen immer eine Kombination verschiedener emotionaler Zustände aus: Wir fühlen uns ohnmächtig, im Sinne von ausgeliefert, wir sind empört, dass jemand so mit uns umgeht, wir sind traurig, weil wir nicht anerkannt werden, wir haben Angst, weil wir uns bedroht fühlen, wir spüren sogar physischen Schmerz, woraus Scham resultieren kann – denn wie soll man erklären, dass etwas schmerzt, das für andere oft gar nicht wahrnehmbar ist? Je nachdem, welche Art der Kränkung wir erfahren, reagieren verschiedene Gehirnregionen darauf: Erfahren wir, dass jemand anderes schlecht über uns gesprochen hat, dann reagiert die Region, in der die Belohnungssysteme für Anerkennung und Wertschätzung angesiedelt sind. Bei einer unfairen Behandlung bei der Verteilung von Ressourcen, reagieren die Ekelsysteme. Bei einer sozialen Ausgrenzung und Demütigung werden die Schmerzsysteme im Gehirn aktiviert.

 

Kränkungen sind unvermeidbar. Leider.

Kränkungen scheinen unvermeidbar zu sein. Man geht davon aus, dass Menschen mit der Erwartung auf die Welt kommen, dass im Leben alles glatt läuft und man die Kompetenz besitzt, alle Lebenssituationen bewältigen zu können. Schon im Laufe der ersten Lebensjahre machen wir jedoch Erfahrungen von Scheitern und Ablehnung, was uns kränkt. Wir beginnen dann, unsere Erwartungen an uns und ans Leben anzupassen. Kritisch wird es, wenn jemand nicht akzeptieren kann, dass eben nicht immer alles so läuft wie gedacht und dass man letztlich nie allen Anforderungen gewachsen sein wird. So kann die verzerrte Wahrnehmung entstehen, dass, wenn nicht alles gut ist, alles schlecht sein muss. Durch eine entsprechende Erziehung kann dieser negativen Entwicklung entgegengewirkt werden. Es gilt, dem Kind nicht alles abzunehmen (keine Überbehütung) und auf der anderen Seite die Anforderungen an das Kind so zu gestalten, dass sie immer einen Entwicklungsanreiz darstellen (keine Dauerfrustration durch Überforderung). Wenn Bezugspersonen das Kind spüren lassen, dass es auf dieser Welt willkommen ist, wenn es mal einen Fehler macht, die Welt nicht gleich untergeht, und es so geliebt wird, wie es ist, wird es auf Kränkungen deutlich weniger sensibel reagieren. Das Kind lernt, mit den zugemuteten Kränkungen umzugehen und diese auch zu bewältigen.

 

Die Lösung ist ein starkes inneres Selbst

Die Voraussetzung für eine gewisse Widerstandskraft gegenüber Kränkungen bildet ein starkes inneres Selbst. Umgekehrt ist das Selbstwertgefühl von jemandem, der sich häufig gekränkt fühlt, vergleichsweise schwach ausgeprägt. Die Kränkungen setzen hier an einem wunden Punkt an, an einer Selbstwert-Verletzung, die nicht selten durch eine negative Bewertung in einer frühkindlichen Phase entstanden ist. Sowohl die gekränkte als auch die kränkende Person können oftmals nicht benennen, worauf genau die Kränkung zurückzuführen ist – warum ein Verhalten beim einen eine humorvolle Reaktion und beim anderen ein Abbrechen der Beziehung auslöst. Viele gekränkte Menschen reagieren mit Rückzug, wodurch die Verletzung bestehen bleibt.

 

Unser Coaching-Tipp

Sollen Kränkungen nachhaltig aufgearbeitet werden, sollte die Entwicklung beim Gekränkten ansetzen. Das St.Galler Coaching Modell® kann dabei helfen, sich tiefer Ursprungsverletzungen bewusst zu werden, negative Glaubenssätze über sich, die anderen und das Leben zu verändern und so den Selbstwert zu erhöhen. All dies kann entscheidend dazu beitragen, weniger anfällig für Kränkungen zu sein und mit verletzenden Situationen angemessen umgehen zu können.

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